„HOPE – Healthy Onko People“ gewinnt Zukunftspreis des Berliner Sports 2019
Landessportbund Berlin zeichnet im Roten Rathaus Gewinner aus / 25.000 Euro Preisgeld
Jubel beim Charlottenburger TSV 1858! Der Verein hat heute Abend im Roten Rathaus mit seinem Projekt „HOPE – Healthy Onko People“ den Zukunftspreis des Berliner Sports 2019 gewonnen und kann sich über 7.000 Euro freuen. Die Sieger wurden von Aleksander Dzembritzki, Berlins Staatssekretär für Sport, und Thomas Härtel, Präsident des Landessportbundes (LSB) Berlin, sowie von Dr. Marion Bleß, Vorstand der LOTTO-Stiftung Berlin, und Anke Brinkmann, Leiterin Gesundheitsmanagement der Berliner Stadtreinigung (BSR), geehrt. Insgesamt zeichnete der LSB Berlin 20 Vereine und Verbände für besonderes Engagement und außergewöhnliche Initiativen aus. Der Wettbewerb ist mit 25.000 Euro dotiert.
Aleksander Dzembritzki, Staatssekretär für Sport: „Die Initiativen der Sportvereine, die sich um den Zukunftspreis beworben haben, machen Mut und stimmen zuversichtlich. Sie bewegen etwas und tragen etwas sehr Lobenswertes und Positives zu unserer Gesellschaft bei. Immer geht es darum, Menschen durch Sport miteinander zu verbinden und Spaß an der gemeinsamen Bewegung näher zu bringen, damit möglichst alle am Sport teilhaben können. Sport für alle – dieses Ziel verfolgt auch der Berliner Senat mit seiner Sportpolitik. Dafür brauchen wir jedoch auch das Engagement aus den Sportvereinen. Beim Zukunftspreis zeigen die Vereine uns, was alles möglich ist, und haben dafür zu Recht Dank und Aufmerksamkeit verdient.“
Thomas Härtel, Präsident des Landessportbundes Berlin: „Das Projekt, das den Zukunftspreis gewinnt, geht besonders ans Herz. Eine ehemals an Leukämie erkrankte junge Frau gründet ein Sportangebot für an Krebs erkrankte Kinder, Jugendliche und ihre Geschwister. Sie schließt damit eine Lücke im Berliner Vereinssport. Mutig hat sie ihre Wünsche in die Tat umgesetzt und ihren Verein ein ganzes Stück weiter vorangebracht. So ähnlich sind auch die anderen eindrucksvollen Projekte entstanden, die wir heute auszeichnen. Der Wettbewerb um den Zukunftspreis zeigt uns ganz deutlich, wie zukunftsweisend und enorm wichtig der Vereinssport auch im Zeitalter von Smartphone und Online-Netzwerken ist. Wir danken den Sponsoren, die uns dabei helfen, genau das immer wieder mit emotionalen Beispielen in der Öffentlichkeit darzustellen.“
Für die siebte Auflage des Zukunftspreises des Berliner Sports waren die 2.500 Berliner Sportvereine und 80 Verbände aufgerufen, sich beim Landessportbund zu bewerben. Die eingereichten Konzepte und Projekte wurden nach ihrem Beitrag zur Vereinsentwicklung, ihrer Nachhaltigkeit, ihrer Originalität, dem personellen und zeitlichen Einsatz sowie der Kommunikations- und Öffentlichkeitswirkung bewertet.
„Entstanden ist die Idee aus dem Wunsch, etwas zu verändern und Sport machen zu können, ohne sich für die fehlenden Haare oder Narben schämen zu müssen.“ (Jessica Midasch)
Bei der heutigen Feier im Roten Rathaus freute sich der Charlottenburger TSV 1858 über den ersten Platz. Der älteste Sportverein in Charlottenburg-Wilmersdorf gewann mit dem im Spätsommer ins Leben gerufenen Projekt „HOPE – Healthy Onko People“, in dem gemeinsamer Sport für ehemals an Krebs erkrankte Kinder und deren Geschwisterkinder angeboten wird. „Entstanden ist die Idee aus dem Wunsch, etwas zu verändern und Sport machen zu können, ohne sich für die fehlenden Haare oder Narben schämen zu müssen“, sagt Jessica Midasch, die das Projekt mit mehreren Mitstreiterinnen und Mitstreitern aus der Taufe gehoben hat. Die 20-Jährige war selbst an Krebs (Leukämie) erkrankt. „Als ich wieder Sport machen wollte, war einfach kein passendes Angebot da. Das ging erst wieder mit einem Personal Trainer, der mir sehr viel Kraft gegeben hat.“ Diese Kraft will Jessica Midasch nun weitergeben – mit „Healthy Onko People“. Das Ziel: In den HOPE-Sportgruppen sollen sich die Kinder und Jugendlichen nicht als Patienten oder Rehabilitationssportler fühlen und sehen. Jessica Midasch: „Sie sollen sich als Teilnehmer an einem ganz normalen Sportangebot wahrnehmen, ein Stück Normalität im Leben zurückgewinnen.“
Zweiter beim Zukunftspreis des Berliner Sports 2019 wurde der Turn- und Sportverein Lichterfelde. Der über 130 Jahre alte Verein plant eine Premiere – den Bau des ersten eigenen Vereinsheims, der „sportlicher und geselliger Mittelpunkt“ des TuS Lichterfelde werden soll. 4.000 Euro erhält der Verein, um die Planungen weiter vorantreiben zu können. Der dritte Platz und 2.000 Euro gehen an die SG Neukölln, die seit 2004 mit dem Projekt „Bärli-Ball“ begeistert. Einmal pro Woche bieten Trainer der SG an Neuköllner Grundschulen im Schwimmunterricht der dritten Klassen Wasserball-Training an. Höhepunkt ist dann stets das große Bärli-Ball-Turnier der Schulteams im Sportbad Britz kurz vor den Sommerferien.
Insgesamt wurden mit Hilfe der Berliner Stadtreinigung (BSR) und der LOTTO-Stiftung Berlin 25.000 Euro Preisgeld an die 20 Gewinnervereine vergeben. Die ausgezeichneten Vereine haben die Preise gemäß ihrer Satzung zu verwenden. Eine Überprüfung der Mittelverwendung erfolgt durch den Landessportbund.
Die Ergebnisse im Überblick
Platz Preisgeld Verein Projekt
1 7.000 € Charlottenburger TSV 1858 HOPE – Healthy Onko People
2 4.000 € TuS Lichterfelde 1887 Bau eines Vereinszentrums
3 2.000 € SG Neukölln Bärli-Ball der Neuköllner Grundschulen
4 1.000 € Pfeffersport Rollisport bewegt Schule
5 1.000 € Sportkinder Berlin „Bildung braucht Bewegung“
6 1.000 € Rugby Klub 03 Berlin Rugby Jugend Akademie Berlin
7 1.000 € Fußgänger „Parkour“–Sport für Respekt und Nachhaltigkeit
8 1.000 € Floorball Verband BB div. Aktionen (z.B. jährliches Sommercamp)
9 1.000 € Köpenicker Kanusportclub Blind Dragons
10 1.000 € Behinderten-/Rehasport Kampagne „Inklusion durch Sport“
11.-20. Platz (je 500 Euro): Allround-Fencing und Historie, BFC Alemannia 1890, Bogensportclub BB-Berlin, Joersfelder Segel-Club, Rudergemeinschaft Rotation Berlin, VORSPIEL SSL Berlin, TSV Berlin-Wittenau, TSV Spandau 1860, Berliner Gehörlosen-SV 1900, Turngemeinde in Berlin 1848.