Wie aus Kämpfen im Kinderzimmer eine Leidenschaft wurde

10. Juni 2025 | Nachwuchssportler*in

Die Bezeichnung suggeriert schon eine ziemlich große Nummer, die Alma Paulaeck da gelandet hat. Bei den offenen mitteleuropäischen Meisterschaften war sie am Start. Die Veranstaltung in Bautzen ist aber eher ein überschaubares deutsches Fecht-Turnier mit etwas internationaler Beteiligung. Dafür hat die Berlinerin gleich in zwei Altersklassen triumphiert. „Ich habe zweimal Gold bekommen, das war richtig schön“, sagt die 16-Jährige, die sowohl in der U17 als auch in der U20 Platz eins belegte.

Zwar brachte ihr das die Wahl zur Nachwuchssportlerin des Monats Juni ein. Doch fast bemerkenswerter ist das, was die junge Athletin allgemein leistet. „Ich bin gar nicht so oft in der Fechthalle, weil ich nicht auf eine Sportschule gehe“, erzählt sie. Drei bis vier Einheiten pro Woche, auf mehr kommt sie nicht. Dennoch schafft sie es, in hohe Leistungsbereiche vorzudringen. Das spricht für ihr Talent mit dem Degen.

Das muss schon die Mutter erkannt haben, als Alma mit ihrem Zwillingsbruder einst im Kinderzimmer kleine Kämpfe austrug. Sie suchte dann nach der passenden Sportart. „Erst hat mein Bruder mit dem Fechten angefangen, etwas später habe ich es auch versucht und fand es richtig cool“, sagt die Berlinerin, die im Fechtzentrum in Marzahn trainiert und seit 2007 die erste Sportlerin aus der Hauptstadt war, die sich in ihrer Disziplin für die U17-EM qualifiziert hat.

Bei dem Turnier machte ihr die Aufregung zu schaffen, mit Platz 28 nach einer guten Vorrunde war sie nicht zufrieden. Allerdings intensiviert sie nun vieles. „Vor zwei Jahren habe ich gar nicht darüber nachgedacht, mal auf eine Sportschule zu gehen. Jetzt habe ich mich aber umgeschaut“, erzählt die Fechterin, die festgestellt hat, dass die Voraussetzungen mit dem Degen anderswo eher passen.

Deswegen hat sie sich auf einem Sportgymnasium in Leipzig beworben. Wenn alles gut geht, arbeitet sie nach den Ferien unter verbesserten Bedingungen an ihren Zielen. Die Teilnahme an der WM, die sie diesmal knapp verpasste, dürfte damit realistisch werden. Das wäre dann wirklich eine große Nummer.

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