Foto: Tino Henschel
Der Berliner Jannis Kube gehört zu den besten Schwimmtalenten des Landes. Aus der Abneigung von einst wurde große Leidenschaft.
Schwimmen? Mochte er früher nicht. Früh aufstehen? Nicht sein Ding. Die Abneigung gegen das Schwimmen hat Jannis Kube abgelegt, mehr noch, seit rund fünf Jahren ist es sogar seine große Leidenschaft. „Ich mag daran, dass ich alles drumherum vergessen und ausblenden kann“, beschreibt er die Faszination der Bewegungen im Wasser. Und in den Ferien muss er den Wecker auch nicht allzu früh stellen. „Im Urlaub stehe ich gern um 10 Uhr auf“, sagt der 14-Jährige. Das kann er gerade häufig praktizieren. Er genießt derzeit die schulfreie Zeit mit seiner Familie auf Fuerteventura.
Dort gibt es auch einen Pool. Das ist wichtig, ist Jannis Kube doch eines der hoffnungsvollsten Schwimmtalente des Landes. Bei den deutschen Jahrgangsmeisterschaften hat der Schüler der Poelchau-Schule im Olympiapark, einer Eliteschule des Sports, im Juni siebenmal Gold gewonnen und zwei neue Bestzeiten erzielt, war damit erfolgreichster Athlet der Titelkämpfe. Für diese starken Leistungen wurde er zum Nachwuchssportler des Monats August ausgezeichnet.
Jannis Kube trainiert neunmal pro Woche
Um diese Top-Leistungen zu erreichen, trainiert Jannis Kube neunmal die Woche, im Wasser. Daran angebunden erfolgt das Athletiktraining an Land. Sein Ehrgeiz ist groß. Und: „Ich kann mich quälen“, sagt er, „ich ziehe auch alleine Einheiten durch.“ Dazu passt sein Motto: Disziplin ist besser und wichtiger als Motivation. „Mit der Motivation kann es rauf- und runtergehen“, sagt er, „Disziplin bleibt gleich.“ Der Reiz am Leistungssport, den er seit vier, fünf Jahren betreibt, sieht er beim Schwimmen darin, immer neue Bestzeiten aufstellen und sich steigern zu können.
Ein besonders schönes Ereignis erlebte der Athlet von den Wasserfreunden Spandau 04 jüngst in Skopje. Jannis Kube hatte sich für das European Youth Olympic Festival (EYOF) qualifiziert, wo rund 4000 junge Athletinnen und Athleten aus 48 europäischen Ländern in 15 verschiedenen Sportarten antraten. „Das war großartig“, sagt der Schüler, der vom Deutschen Olympischen Sportbund dafür umfangreich eingekleidet wurde. So etwas will er gern wieder erleben, nur noch viel größer. Jannis Kube lächelt: „Mein Ziel sind die Sommerspiele 2028 in Los Angeles.“ Die Disziplin, das zu erreichen, hat er auf jeden Fall.