Den Hauch großer Sportstars durfte Arthur Eschke jüngst gleich mehrmals spüren. Der Elfjährige war an Orten, an denen Athleten begeisterte Auftritte hatten. Gerade erst war der Para-Schwimmer in den Schulferien mit seiner Familie im Ski-Urlaub in Italien; dort, wo der dreimalige Ski-Olympiasieger Alberto Tomba einst schon die hochalpinen Hänge hinunter bretterte. Und im vergangenen Sommer besuchte der Berliner die Paralympics in Paris, verfolgte mit großer Begeisterung die Wettbewerbe. Und war beeindruckt: „So viele Menschen an einem Ort habe ich in echt noch nie erlebt.“
Ganz so viele Zuschauer wie bei den Paralympics gucken bei seinen Wettkämpfen freilich noch nicht zu, da geht es eher familiär zu. Aber die Leistungen des Schülers haben es in sich. Arthur Eschke gewann im November in Düsseldorf bei den deutschen Kurzbahn-Meisterschaften gleich fünf Titel: über 100 Meter Schmetterling, 50 Meter, 100 Meter und 200 Meter Brust sowie über 100 Meter Freistil. Dafür wird er nun als Berliner Nachwuchssportler des Monats Februar geehrt. Und das ganz große Ziel hat er schon vor Augen. „Ich möchte mal bei einer EM schwimmen und dort dann eine Medaille gewinnen.“
Seit 2019 ist Arthur Eschke beim Para-Schwimmen
Damit dieses Vorhaben in seinem Lieblingsstil, dem Brustschwimmen, gelingt, trainiert er fleißig. Seit 2019 schon beim BSV 92. Arthur ist kleinwüchsig und in dem Verein der einzige Schwimmer mit Handicap. „Der BSV ist vorbildlich und Vorreiter in Sachen Inklusion“, sagt Arthurs Mutter, Janina Eschke. So habe der Klub es so organisiert, dass bei Wettkämpfen nach Punkten, also dem Para-Regelwerk, geschwommen werde. „So hat Arthur die Chance, etwas zu gewinnen“, sagt Janina Eschke. Neben den Einheiten beim BSV ist der Elfjährige auch Teil des Berliner Schwimmteams unter Trainer Marcus Borsdorf.
Und wenn Arthur Eschke mal nicht im Schwimmbecken trainiert, sitzt er gern am Schlagzeug oder übt in der Trommelschule für den nächsten Auftritt beim Berlin-Marathon. Im vergangenen Jahr begleitete er die vielen Läufer am Breslauer Platz. Arthur lacht: „Wenn man am Schlagzeug den Dreh raus hat, ist es gar nicht so kompliziert.“