An das Frühstück in der Gastfamilie kann sich Maria Hübner noch gut erinnern. „Es gab Toastbrot mit Butter und Streuseln darauf“, sagt die Berlinerin. Mit Schokoladengeschmack, aber auch bunte Streusel. Hagelslag heißt dieser Brotbelag in den Niederlanden. Und der hat trotz berechtigter ernährungsphysiologischer Zweifel wohl doch genug und vor allem nachhaltige Energie geliefert, um Höchstleistungen zu bringen. Immerhin trumpfte Maria Hübner beim Viking Race in Heerenveen groß auf.
Einmal Silber und viermal Bronze errang die Schülerin beim Viking Race, zu dem sich jedes Jahr der europäische Eisschnelllauf-Nachwuchs aus 14 Ländern zur inoffiziellen Junioren-Europameisterschaft trifft. Im Thialf in Heerenveen, dem Mekka im Eisschnelllauf. „Dort herrscht eine ganz besondere Atmosphäre“, sagt Maria Hübner, „die Begeisterung ist riesig.“ Für ihre starken Leistungen wurde die 14-Jährige zur Nachwuchssportlerin des Monats Mai ausgezeichnet.
Um diese Top-Leistungen zu erreichen, dafür trainiert Maria Hübner immer schon vor Schulbeginn. Jeden Tag von 7.30 bis 9 Uhr, außer montags. Danach geht es dann zum Unterricht ins Schul- und Leistungssportzentrum Berlin (SLZB). In ihrer Klasse sind die besten Einschnellläufer der Stadt beisammen. Trainiert wird auf Skates. „Das Eis ist seit Mitte März abgetaut“, sagt sie.
Auf Eis mit Kufen oder auf Asphalt mit Rollen, das sei schon ein anderes Gefühl. „Und die Technik ist auch eine andere“, sagt die Schülerin, die für SCC Skating Berlin an den Start geht, „auf dem Eis kann man sich mehr abdrücken und dann gleiten.“ Das sei auf Skates nicht so möglich. Die Geschwindigkeit aber ist bei beiden hoch.
Und diese hat es der Nachwuchssportlerin angetan: „Das Tempo, was du erreichst, ist ein super Gefühl.“ Wie auch die Unterstützung bei den Eisschnelllauf-Wettbewerben. „Wenn dich die Leute drumherum anfeuern, dann wird man noch ein bisschen schneller, das motiviert enorm“, sagt Maria Hübner, die auch gern fotografiert und sich mit Freunden trifft.
Immer schneller und besser werden, das strebt die ehrgeizige Schülerin stetig an. Um sich vielleicht sogar den großen Traum zu erfüllen. „Ein Start bei den Olympischen Spielen 2030“, lautet ihr Ziel, „auch wenn das schwierig werden dürfte. Aber Sport ist alles für mich.“ Die Winterspiele 2030 finden in den französischen Alpen statt. Schokostreusel wird sie dann vergeblich am Frühstückstisch suchen.