Dafür sind über Zehntausende Sprünge nötig

8. April 2025 | Nachwuchssportler*in

Wenn Mathilda Wendland in der Schwimmhalle auf dem Sprungbrett steht, dann stellt sie sich noch einmal ganz genau vor, wie die nächsten Sekunden ablaufen werden. Jede Abfolge an Bewegungen hat einen eigenen Namen. Die 16-Jährige kennt fast alle. Sie trainiert sie achtmal in der Woche – vor und nach der Schule. Schnell kommen da etwa 300 Wiederholungen zusammen. Und die Berlinerin sagt selbst, um es perfekt zu können, muss man Zehntausende Sprünge absolvieren. Mindestens.

„Ich habe im Vergleich mit den anderen spät mit dem Wasserspringen angefangen. Damals musste ich einiges aufholen, das war nicht immer leicht“, erinnert sich Wendland. Mit fünf Jahren fing die jetzige Athletin des Berliner TSC an, von den Ein-Meter-Brettern Schrauben und Salti zu versuchen. Mit Erfolg. Bei einem Sichtungstraining wurde sie entdeckt und ging fortan in Hohenschönhausen auf das Internat des Schul- und Leistungssportzentrums. Inzwischen ist sie international erfolgreich und wurde nun als Berlins Nachwuchssportlerin des Monats April ausgezeichnet.

Mathilda Wendland hat große Träume

Das ist für sie nicht das erste Mal. Vor genau zwei Jahren wurde ihr diese Ehre schon mal zuteil. Seitdem hat sich viel getan. Das zeigen auch die Trophäen in ihrem Schrank: der 2. Platz bei den Jugendeuropameisterschaften in Kroatien, der 2. Platz beim Youth Diving Meet in Dresden und jüngst der 2. Platz bei der Internationalen Deutschen Meisterschaft im Drei-Meter-Synchronspringen in Aachen.

Und trotz ihres Ehrgeizes versucht sie zumindest einen Tag in der Woche zum Durchschnaufen zu nutzen. Der Sonntag ist – sofern keine Wettkämpfe stattfinden – für ihre Familie reserviert. Am liebsten spielt sie dann Golf. „Ich bin gern dort mit mir und dem Platz allein“, sagt sie. In der Natur zu sein, hilft ihr, mit dem Leistungsdruck umzugehen. Denn ihr Ziel ist die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles. Sie eifert den weltbesten Springerinnen nach. Aber eines ist ihr trotzdem wichtiger: noch mit Spaß zu den Wettkämpfen zu fahren.

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