Der Bruder ist vielleicht nicht allein verantwortlich, aber die große Leidenschaft von Frederika Suhl hat auch mit ihm zu tun. Als kleine Schwester musste sie nämlich oft mit ins Sportforum, wenn der Große vom Turnen abgeholt wurde. „Irgendwann bin ich dann auch auf die Geräte und habe rumgetobt“, erzählt die 14-Jährige, die früh als Bewegungstalent auf sich aufmerksam machte.
Mittlerweile hat sich der Bruder längst losgesagt vom streng durchorganisierten Turneralltag. Derweil strebt Frederika stets nach höheren Ehren. Beim jüngsten Deutschlandpokal belegte die Schülerin aus Pankow in der Altersklasse 14/15 den zweiten Platz im Mehrkampf. Dafür wird sie nun als Berliner Nachwuchssportlerin des Monats Januar geehrt.
Am Boden fühlt sie sich am wohlsten
Am Boden präsentiert sie am liebsten ihre Übungen. Weil das Turnen dort fast wie Tanzen ist – und so ausdrucksstark. „Man kann den Spaß, den man daran hat, richtig zeigen“, sagt Frederika, die die Abwechslung mag, welche die verschiedenen Geräte bieten. Weil sie an allen gut ist, liegt ihr der Mehrkampf.
Der nächste große Auftritt wird im März in Kanada stattfinden. Diese internationalen Starts gefallen ihr besonders, dafür übt sie meist sechs Tage die Woche. Derzeit reist sie sogar jeden Monat für fünf Tage nach Frankfurt/Main, um dort an einem Kaderlehrgang teilzunehmen. „Dort kriegt man Tipps von anderen Trainern aus anderen Stützpunkten“, erzählt Frederika Suhl. Alles ist ein bisschen intensiver, der Druck ein bisschen höher.
Die internationalen Wettkämpfe reizen sie besonders
Denn auch die Bundestrainerin ist mit dabei, schaut genau auf die Entwicklung der Talente. Die Turnerin vom TSC Berlin hat bislang gute Fortschritte gemacht, möchte es im Sommer in das Team für das Europäische Olympische Sommer-Jugendfestival schaffen. Danach steigen die Herausforderungen schon bald, nächstes Jahr steht der Wechsel zu den Senioren bevor.
Damit werden natürlich auch die Ziele größer. Frederika Suhl träumt davon, bei Olympia 2028 dabei zu sein. „Aber bis dahin gibt noch ganz viele kleinere Ziele“, sagt sie und weiß, dass viel Arbeit auf sie wartet.