Wo Leni Hoffmann den Rausch der Freiheit spĆ¼rt

9. April 2024 | Breitensport

Eine AusreiƟerin ist Leni Hoffmann gleich in doppelter Hinsicht. Auf dem Eis natĆ¼rlich, wo die 13-JƤhrige den Konkurrenten in ihrer Altersklasse regelmƤƟig entwischt. Allein im noch jungen Jahr 2024 holte die Berliner EisschnelllƤuferin schon sechs Goldmedaillen bei Junioren-Meisterschaften in verschiedenen Disziplinen.

Ɯber 500 Meter stellte sie im FrĆ¼hjahr sogar einen neuen Rekord auf. Beim Viking Race, dem hochkarƤtig besetzten Nachwuchsturnier im niederlƤndischen Heerenveen, absolvierte Leni den halben Kilometer Sprintstrecke im MƤrz in gerade einmal 41, 96 Sekunden.

Beim Rennen aus dem Eis fĆ¼hlt sich Leni Hoffmann frei

Hinzu kommen zwei Gesamtsiege beim EVB Sprintcup (2022, 2023) und zahlreiche weitere Auszeichnungen. Der TrophƤenschrank ist gut gefĆ¼llt. Nun ist Leni auch zu Berlins Nachwuchssportlerin im April gewƤhlt worden. ā€žAuf dem Eis fĆ¼hle ich mich einfach freiā€œ, sagt sie. ā€žIch liebe die Geschwindigkeit und die Vielseitigkeit an diesem Sport.ā€œ

Womit sich der Kreis zu Leni Hoffmann in ihrem Dasein als AusreiƟerin schlieƟt. Denn nicht nur im sportlichen Wettbewerb steht die SchĆ¼lerin des SLZB mit ihrem Talent exklusiv da, sondern auch in ihrer Familie, wo sich die Passion fĆ¼rs Eisschnelllaufen keineswegs abgezeichnet hat.

ā€žIch habe es mal mit Turnen probiert und ganz frĆ¼her mit meinem Opa beim Karate, aber das war alles nichts fĆ¼r michā€œ, erzƤhlt Leni. Mehr oder weniger zufƤllig fand sie den Weg auf die glatte Rennstrecke, die zu ihrem Sehnsuchtsort wurde. 2016 nahmen die Nachbarn der Hoffmanns die damals fĆ¼nfjƤhrige Leni spontan zum Eislaufen mit – und prompt war es um sie geschehen. Lenis Talent war schnell ersichtlich, seitdem ging es im Rausch der Geschwindigkeit nur in eine Richtung fĆ¼r sie: nach vorn.

Hoffmann kann auch Niederlagen akzeptieren

Ungesunder Ehrgeiz hat sich dabei nie entwickelt, eher die Lust am Gewinnen. ā€žWenn andere vor mir landen, kann ich das aber genauso akzeptieren, weil ich weiƟ, wie hart sie dafĆ¼r trainiert habenā€œ, sagt Leni. Jeden Tag trainiert sie unter der Woche fĆ¼r ihre TrƤume: einmal beim Weltcup, bei Europameisterschaften oder sogar bei Olympischen Spielen an den Start zu gehen.

Meist beginnen die Ɯbungseinheiten dafĆ¼r schon um 7:30 Uhr morgens und ziehen sich bis in den spƤten Nachmittag. ā€žDann falle ich abends meist einfach nur ins Bett, viel Zeit fĆ¼r anderes bleibt da nichtā€œ, erklƤrt Leni, die in der Skating-Abteilung des SC Charlottenburg an ihren FƤhigkeiten feilt. Die Gabe, neue Hinweise vom Trainer ā€žschnell umzusetzenā€œ, bezeichnet Leni Hoffmann als ihre grĆ¶ĆŸte StƤrke.

Ehrbare Berufsziele – genauso wie die Eltern

Auch beruflich soll es irgendwann einmal hoch hinaus gehen. Leni kann sich vorstellen, Sportsoldatin zu werden und somit den Bezug zu ihrer geliebten Sportart zu behalten – oder aber in die medizinische Richtung zu gehen, wie es auch ihre Eltern getan haben. Ihr Vater arbeitet als AnƤsthesist und Intensivmediziner, die Mutter ist OP-Schwester.

ā€žIch finde, es ist einfach eine tolle Sache, Leben zu retten und fĆ¼r andere Menschen da zu seinā€œ, sagt Leni, womit sie ihren Eltern dann doch wieder gleicht. Ɯberall nur AusreiƟerin ist also auch das groƟe Nachwuchstalent nicht.

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