Sie ist erst 15 Jahre alt, doch Schwimmerin Johanna Döhler kann bereits auf große Erfolge im Para-Sport zurückblicken. Ihr Weg in den Leistungssport war dabei ebenso rasant wie untypisch. Vor rund fünf Jahren nahm sie einmal pro Woche am Schulschwimmunterricht teil – nicht immer mit Begeisterung. „Es gab Tage, an denen ich mich gefreut habe, aber auch Tage, an denen ich keine Lust hatte“, sagt sie.
Doch Döhlers Talent war beachtlich. 2019 wurde sie zu einem Probetraining beim Potsdamer SC eingeladen und schloss sich dem Klub an. Nur ein Jahr später wechselte sie zum Berliner Schwimmteam. 2022 folgte die Berufung in den Nationalkader, 2023 ihr Start bei der Para-WM in Manchester und 2024 die Teilnahme an der Para-EM auf Madeira.
Johanna Döhler war die jüngste deutsche Teilnehmerin bei den Paralympics in Paris
Für ihre Erfolge bei den European Para Youth Games im Juli – drei Goldmedaillen über 100, 400 und 50 Meter Freistil sowie eine Silbermedaille über 100 Meter Brust – wurde sie nun zur Nachwuchssportlerin des Monats Oktober gekürt.
Das größte Highlight ihrer Karriere war die unerwartet frühe Erfüllung ihres Traums: Döhler schaffte den Sprung ins deutsche Team für die Paralympics 2024 in Paris. Die damals 14-Jährige, die nur über drei Prozent Sehkraft verfügt, war ab Jahresbeginn kontinuierlich an die Norm herangeschwommen und hatte sich so ihr Ticket für das Weltsportfest gesichert. In Frankreich wurde sie als jüngste deutsche Starterin gefeiert.
Johanna Döhler: „Ins Finale kommen und eine Medaille gewinnen“
„Eigentlich war das Ziel, 2028 nach Los Angeles mitzufahren“, erzählt die 15-Jährige. Es überrascht daher nicht, dass die ehrgeizige Schwimmerin ihre Ambitionen für die nächsten Paralympics angepasst hat: „Ich möchte in Los Angeles ins Finale kommen und eine Medaille gewinnen – welche ist egal. Hauptsache vorne mitmischen.“